Der Ennericher-Tunnel bei Runkel wurde unter laufendem Betrieb mit einer innovativen Schalungslösung denkmalgerecht saniert.
Der Ennericher Tunnel bei Runkel (Hessen) an der Lahntalbahn wurde von der Franz Kassecker GmbH grundsaniert, wobei der laufende Bahnverkehr trotz der Arbeiten erhalten bleiben musste. Dabei wurden 406 m mit Spritzbeton und 88 m in Ortbeton saniert, unterstützt durch eine spezielle Schalung des Doka-Kompetenzcenters. Die Bauarbeiten im zweigleisigen Tunnel mit rundem Querschnitt erfolgten nur an den Wochenenden von Januar bis April 2007, jeweils von Freitagabend bis Sonntagmorgen, während der Bahnverkehr gesperrt war.
Gebäudetyp
Tunnel
Herausforderung
Sanierung bei laufendem Verkehr
Lösung
Schienengebundener zweiteiliger Schalwagen aus Doka-Traggerüsten SL-1
zweiteiliger separater Nachbehandlungswagen aus Doka-Trägerrosten Top 50, mit Sparschalung belegt. Er war so konstruiert, dass das Lichtraumprofil für reibungslosen Bahnbetrieb frei blieb.
Das Doka-Kompetenzcenter Tunnel unterstützte die Firma Kassecker partnerschaftlich, um das nicht alltägliche Projekt technisch und wirtschaftlich zu bewältigen. Für den in Ortbeton zu sanierenden Abschnitt plante Doka-Projekleiter Robert Riesenberger eine schnelle und einfach handzuhabende Schalungskonstruktion. So konnte der Bahnverkehr auf der Strecke der Lahntalbahn planmäßig weiterlaufen.
Hierfür musste die Schalungslösung gewährleisten, den Tunnel nach dem Betonieren möglichst schnell wieder für den Schienenverkehr frei zu bekommen, ohne dem Beton durch zu frühes Ausschalen zu schaden. Weiterer Zwangspunkt war die direkt vor dem Tunnel gelegene enge Bahnbrücke.
Für die eigentlichen Betonierarbeiten an den 9 Betonierabschnitten à 9,70 m Länge entwickelten die Doka-Schalungstechniker einen schienengebundenen zweiteiligen Schalwagen aus Doka-Traggerüsten SL-1 als Basis für die Doka-Trägerschalung Top 50. Unter den spiegelbildlich aufgebauten beiden Teilen des Schalwagens waren spezielle Spurkranzräder mit integriertem Querverschub montiert. Sie dienten dazu, die Schalwagenhälften direkt auf den Gleisen zu verziehen. Zum Einschalen standen die beiden Schalwagenhälften direkt nebeneinander auf der zweigleisigen Strecke. Zwischenliegende Absenkkeile sorgten für ein einwandfreies Durchstützen der Betonierlasten.
Um den Beton im zugigen Tunnel vor zu raschem Austrocknen und Abkühlen und der damit verbundenen Rissbildung zu schützen war eine Nachbehandlung erforderlich. Hierzu diente ein zweiteiliger separater Nachbehandlungswagen aus Doka-Trägerrosten Top 50, mit Sparschalung belegt. Er war so konstruiert, dass das Lichtraumprofil für reibungslosen Bahnbetrieb frei blieb. Unmittelbar nach jedem Ausschalen setzte man die Hälften des Nachbehandlungswagens vom vorhergehenden in den frischen Betonierabschnitt um, verankerte sie am Bestand und beließ sie dort während der Wochentage. Ein Transportwagen aus Staxo-Traggerüsten diente zum Verfahren der beiden Hälften des Nachbehandlungswagens und lief ebenso wie der zweiteilige Schalwagen mit Schienenfahrwerken auf dem Bahngleis.
Doka-Fachberater Klaus Meschke berichtet aus der Praxis: „Während der Wochentage parkten die beiden Schalwagenhälften und der Transportwagen auf einem 400 m entfernten Abstellgleis, um die Durchgangsgleise frei zu halten.“ Zu Beginn der Sperrzeit zog ein Gleisbagger die Schalwagenhälften nacheinander in den Tunnel auf die nebeneinander liegenden Gleise. Um die Schalwagenhälften durch den Portalbereich in den Tunnel einzufahren, waren die Schalungselemente mit Handwinden absenkbar.
Doka-Richtmeister Manfred Förtsch hat die Baustelle bei den Arbeiten unterstützt: „Bei nicht alltäglichen Systemen ist es wichtig, der Baustellenmannschaft mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, damit diese gleich von Beginn an effizient arbeiten kann.“ Kassecker-Bauleiter Andreas Malzer zeigt sich mit der Gesamtlösung sehr zufrieden, besonders im Hinblick auf die positiven Ergebnisse und vor allem auf die Planungsleistung des Doka-Kompetenzcenters.
Jahr der Fertigstellung
2007
Projektdauer
9 Monate
Land
Deutschland
PLZ
65594
Stadt
Runkel
Bauausführung
Franz Kassecker GmbH