Statt röhrender Motoren hört man am Firmensitz von KTM in Mattighofen aktuell das Brummen von Baufahrzeugen. Denn hier entsteht noch bis Ende 2018 auf rund 9.500 m² das neue KTM-Museum. Die Schalung für das außergewöhnliche Gebäude in Ellipsenform überzeugt mit guter Handhabung und
einem top Sichtbetonergebnis.
Bereits beim Anblick des Gebäudes dürften künftig die Herzen von Motorradfans höherschlagen. Der
runde Museums-Neubau ist wie eine Rennbahn gestaltet. Auch die Innenarchitektur ist alles andere
als gewöhnlich. Denn mit Ausnahme der Fluchtstiegen wird komplett auf Treppen verzichtet und Besucher
erreichen alle sechs Ebenen über eine Rampe. Zentrales Gestaltungselement des Projekts sind die
ansprechenden Sichtbetonflächen. Um die hohen architektonischen Anforderungen zu erfüllen, kombiniert
Doka die innovative Beton-Sensortechnologie Concremote mit bewährter Schalungstechnik.
Mit Doka läuft beim schrägen Projekt alles rund
Mit 4 % Neigung in den Decken auf allen Ebenen ist das KTM-Museum wortwörtlich schräg. Um
diese Schrägen und den nötigen Highspeed für die Herstellung von insgesamt 14.400 m2 Deckenfläche zu erreichen, setzt die ausführende HABAU aufden robusten Dokamatic-Tisch. Die Deckentischekönnen mit dem Umsetzgerät DoKart plus alskomplette Einheit mit bis zu 12,5 m² von nur einer Person umgesetzt werden. Die Stützen werden mittels Spindel auf unterschiedliche Höhen eingestellt, um die gewünschte Neigung zu erreichen.
Für die gekrümmten Wandflächen konzipiert Doka eine passgenaue Schalungslösung aus Framax-Rahmenschalung und Trägerschalung Top 50. So wird die elliptische Außenwand in 12 Abschnitten betoniert, deren Schalung sich jeweils aus 3 verschiedenen Schalungssätzen der Trägerschalung Top 50
zusammensetzt. Um die wirtschaftliche Vorhaltemenge von einer Viertelellipse – entspricht ca. 50 Laufmeter – zu erreichen, wurde die Schalung so konstruiert, dass sie für die gegenüberliegenden Teile der Ellipse auf
den Kopf gestellt eingesetzt werden kann.
Sichtbarer Schalungserfolg
Für den besonderen Charakter des KTM-Museums sorgen die Wände und Decken in Sichtbetonoptik. Um dem Beton die gewünschte Struktur zu geben, setzt Doka auf einen Klassiker: die Schalungsplatte 3‑SO, mit der sowohl die Framax-Rahmenschalung als auch die Deckentische belegt werden. Diese Schalhaut aus der bekannten gelben Dreischichtplatte erzielt ein Betonbild mit feiner Holzmaserung und horizontalen Abdrücken der Schaltafeln. Eine Herausforderung für die Baustellenmannschaft ist die Herstellung eines
gleichmäßigen Betonbildes für alle Abschnitte bei unterschiedlichen klimatischen Bedingungen – gearbeitet wird nämlich im Sommer und im Winter. Die Betonfarbe wird vom Ausschalzeitpunkt mit beeinflusst und der wiederum hängt vom erzielten Aushärtungsgrad ab. Der Beton reift bei sommerlichen Temperaturen schneller als im Winter.
Durch den Einsatz der Betonmonitoring-Technologie Concremote wird der „Blick in die Schalung“ möglich und so sichergestellt, dass über alle Abschnitte beim selben Ausreifegrad ausgeschalt und somit ein einheitliches Erscheinungsbild erzielt wird. //
Herausforderung:
Herstellung von gekrümmten Wänden und geneigten Decken in schönstem Sichtbeton bei wechselnden klimatischen Bedingungen.
Lösung:
Treffen des jeweils richtigen Ausschalzeitpunkts durch Kenntnis des Betonreifegrads für ein gleichmäßiges Farbergebnis.
Belegen der Wand- und Deckenschalung mit der Schalungsplatte 3‑SO für eine ansprechende Betonstruktur.
Jahr der Fertigstellung
2018
Projektdauer
3 Jahre
Land
Österreich
PLZ
5230
Stadt
Mattighofen
Auftraggeber
HABAU Hoch- und Tiefbau
Bauherr
Wohnbau-West Immobilienverwaltung GmbH
Bauausführung
Hoch- und Tiefbau
Sichtbetonflächen
~13.600 m²